Ein Beitrag von Miriam Müller-Rensch – „Odin oder Allah? Neue Soldaten in göttlichem Auftrag“ ist eine vergleichende Untersuchung von Ideologie, Strategien, Gruppen (Organisation) und Dynamiken zwischen dem Lokalen und Globalen der extremen Rechten und des jihadistischen Salafismus. Die Hypothese, das rechtsextreme und jihadistisch-salafistische Gruppierungen aufgrund ihrer antimuslimischen und antiwestlichen Haltungen in ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis treten, wird im Forschungsprojekt entlang des Feindbilds in Ideologien und Handeln, sowie der gegenseitigen Anerkennung von Gewalthandeln untersucht. Über die Dekonstruktion der Freund- und Feindnarrative werden Gegennarrative und Interventionsansätze entwickelt.
Odin oder Allah? Eine vergleichende Untersuchung von Ideologie, Gruppen und Dynamiken zwischen dem Lokalen und Globalen der extremen Rechten und des jihadistischen Salafismus
Themenfeld: Rechtsextremismus und Jihadistischer Salafismus
Hypothese: Rechtsextreme und jihadistisch-salafistische Gruppierungen treten aufgrund antimuslimischer und antiwestlicher Haltungen in ein ggs. Abhängigkeitsverhältnis
Forschungsgegenstand: Rolle des Feindbilds für Ideologien und Handeln radikaler Gruppierungen
Erkenntnisinteresse: Dekonstruktion von Feindnarrativen ermöglicht Gegennarrative und Interventionsansätze
Perspektive: Vergleichbarkeit/Parallelität von Biografien, Gruppenorganisation; Geschlechterrollen; Handlungsrepertoires
Zunehmend fordern gerade in den weltweit freiesten Gesellschaften von Europa bis Nordamerika vigilante Gruppen als Bürgerwehren das Gewaltmonopol des Staates heraus. Odin oder Allah? Das vergleichende Projekt lässt nicht nur zwei Weltbilder aufeinander treffen, wie sie – zumindest auf den ersten Blick – unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf theoretischer Grundlage will der vergleichende Blick auf empirische Fälle in der gemeinsamen Feindbeziehung die gegenseitige Abhängigkeit der neuen Rechten und dem jihadistischen Salafismus in den freiheitlich-liberalen Gesellschaften des „alten Westens“ sichtbar machen.
Von Oslo bis Vancouver, München und Würzburg mischen sich schwarze Kapuzenjacken mit aufgedrucktem Vendelhelm – dem Brillenhelm der Wikinger – des Nächtens unter’s Volk. Die „Soldaten Odins“, wie sie sich nennen, gehen als selbsterklärte Beschützer „einheimischer“ Frauen auf Patroille, um „Übergriffen durch Migranten“ vorzubeugen. Die bereitwillige Antwort am radikalen und gewaltbereiten Rand muslimischer Gemeinschaften sind, zumindest in Norwegen und Estland, die „Jundallah“: die „Soldaten Allahs“. Diese orientieren sich jedoch sehr viel mehr an ihrem direkten Gegenspieler, den Vertretern Odins auf Erden, als am naheliegenden Konzept ihrer politischen Waffenbüder, der „Scharia-polizei“, die 2014 in Deutschland Schlagzeilen machte…
Herausgeberschaft, Redaktionelle Betreuung und Endredaktion: Miriam Müller-Rensch